Erste Grundsteuer-Musterklage in Ostdeutschland eingereicht

Ers­te Grund­steu­er-Mus­ter­kla­ge in Ost­deutsch­land ein­ge­reicht
Haus & Grund und Bund der Steu­er­zah­ler un­ter­stüt­zen Mus­ter­kla­ge in Sach­sen
Mit Un­ter­stüt­zung der bei­den Ver­bän­de Haus & Grund Deutsch­land und Bund der Steu­er­zah­ler Deutsch­land ist jetzt die ers­te Mus­ter­kla­ge in ei­nem ost­deut­schen Bun­des­land er­ho­ben wor­den. Der Klä­ger ist Ei­gen­tü­mer von vier ver­mie­te­ten Ei­gen­tums­woh­nun­gen im säch­si­schen Chem­nitz: Es han­delt sich um ein denk­mal­ge­schütz­tes, gut in­stand ge­hal­te­nes Haus in ei­nem Sa­nie­rungs­ge­biet. Auf­grund der Markt­la­ge in der Stadt sind dort bei wei­tem nicht die Mie­ten zu er­zie­len, die das Fi­nanz­amt – auf Ba­sis des gel­ten­den Grund­steu­er-Bun­des­mo­dells – für die Grund­steu­er laut Mie­ten­ta­bel­le für das Bun­des­land an­setzt.
Wie in fast al­len Bun­des­län­dern ist es auch den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern in Sach­sen ver­wehrt, dem Fi­nanz­amt mit ei­nem Gut­ach­ten den tat­säch­lich ge­rin­ge­ren Wert der Im­mo­bi­lie nach­zu­wei­sen. Doch ge­ra­de das hat­te der Bun­des­fi­nanz­hof in sei­nem jüngs­ten Be­schluss zur Grund­steu­er an­ge­mahnt.
„Mit den von uns bun­des­weit un­ter­stütz­ten Kla­gen zei­gen wir, dass das Grund­steu­er-Bun­des­mo­dell, das in elf Bun­des­län­dern gilt, bei vie­len Haus- und Woh­nungs­ei­gen­tü­mern über­all ähn­li­che Pro­ble­me ver­ur­sacht“, macht Haus & Grund-Prä­si­dent Kai War­ne­cke deut­lich. BdSt-Prä­si­dent Rei­ner Holz­na­gel führt dazu aus: „Ent­we­der sind die an­ge­setz­ten Miet­wer­te uto­pisch hoch und ge­hen an der Ver­mie­tungs-Rea­li­tät vor­bei oder die Bo­den­wer­te ge­hen durch die De­cke, kön­nen aber we­der nach­voll­zo­gen noch wi­der­legt wer­den. Häu­fig sind Ei­gen­tü­mer von bei­dem be­trof­fen!“ Nach dem ers­ten po­si­ti­ven Si­gnal des Bun­des­fi­nanz­hofs sind bei­de Ver­bän­de wei­ter­hin op­ti­mis­tisch, dass auch das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt un­se­re Kri­tik­punk­te im Sin­ne der Ei­gen­tü­mer auf­neh­men wird. War­ne­cke und Holz­na­gel be­to­nen: Die Grund­steu­er ist schon jetzt die Volks­steu­er Num­mer 1. Woh­nen darf nicht noch teu­rer wer­den, son­dern muss für alle be­zahl­bar sein.